Kristallisation

Die Kristallisation von Honig ist kein Zeichen von Minderwertigkeit (etwa durch Beimischung von Rohrzucker verursacht) sondern im Gegenteil, ein Qualitätsmerkmal. Abhängig vom Traubenzuckeranteil, wird naturbelassener Honig früher oder später fest. In einem Wasserbad, bei maximal 40°C lässt sich der Honig im Glas schonend wieder verflüssigen. Bei Temperaturen über 40°C können wertvolle Enzyme zerstört und der Honig geschädigt werden.
Die Neigung zur Kristallisation, also der Bildung fester Zuckerkristalle im zunächst flüssigem Honig, hängt vom Traubenzuckeranteil (Glukose) ab. Dieser schwankt von Sorte zu Sorte. Rapshonig hat beispielsweise einen sehr hohen Traubenzuckeranteil und kristallisiert sehr schnell, schon ein paar Tage nach der Schleuderung. Robinien-(Akazien) Honig hingegen bleibt über mehrere Monate flüssig, da der Fruchtzuckeranteil (Fructose) überwiegt. Bei den meisten Blütenhonigen, die immer eine individuelle Mischung darstellen, liegt der Zeitrahmen bei ungefähr 4 Wochen. Der Imker bezeichnet den Kristallisationsvorgang übrigens als „Kandieren“.

Um das grobkörnige Kandieren zu unterbinden, bieten wir „gerührten“ Honig an. Durch das regelmäßige (zwei mal täglich) Rühren des Honigs über einen Zeitraum von etwa einer Woche werden die Zuckerkristalle gebrochen und fein zerkleinert. Der Zeitpunkt dieser Bearbeitung muss genau abgepasst werden und in die Kristallisationsphase fallen.
Das Ergebnis ist ein fein cremiger Honig, der nicht weiter auskristallisiert und wunderbar streichfähig ist. Vor allem Eltern mit kleinen Kindern wissen diesen Honig zu schätzen, denn er sorgt für weniger "Schmiererei" am Frühstückstisch